Hans-Heinrich Dieter

Arme “blinde” Hessen   (23.03.2013)

 

Im 18. Jahrhundert hat der hessische LandesfĂŒrst seine Hessen an England fĂŒr den Krieg in Nordamerika als Söldner verkauft. Darauf reagierten andere Landsmannschaften spöttisch bis hĂ€misch: „Die Hessen sind so blind, dass sie nicht mal die verbrecherische Geldgier ihrer FĂŒrsten erkennen."

Der Chef der Hessen-CDU Bouffier will nun Franz Josef Jung als Nr.1 der Landesliste vorschlagen. Familienministerin Schröder hat offenbar vom stĂ€ndigen Polit-Mobbing durch lautstarke aber inhaltsschwache Oppositionspolitiker, allen voran die penetrante Oberzicke Schwesig, die Nase voll, ist darĂŒber hinaus durch CDU-„Parteifreunde“ nicht gesegnet und hat verzichtet. Außerdem ist sie jung und leistungsstark und die CDU-WĂ€hler sind mehr und mehr in der Gruppe der ĂŒberalternden Deutschen zu finden. Das mag Bouffier, dessen Partei offenbar arm ist an Ă€lteren leistungsstarken Politikern, bewogen haben, auf Jung zurĂŒckzugreifen.

Jetzt könnte man formulieren: „Die Hessen-CDU ist so blind, dass sie den – außerhalb Hessens - anerkannten und eklatanten, fĂŒr mehrere Fehlentscheidungen in zwei MinisterĂ€mtern bekannten, Politik-Versager Franz Josef Jung fĂŒr einen leistungsstarken Alt-Politiker hĂ€lt.“

Man muss allerdings zugestehen, dass es außerhalb Hessens in der CDU noch mehr Blinde gibt, denn die CDU hat Jung beim letzten Parteitag mit ĂŒber 80% in den erweiterten CDU-Vorstand gewĂ€hlt. Aber vielleicht ist Bouffier ein – wenn auch blinder – Fuchs und lĂ€sst Jung auf den Spitzenplatz kommen, damit er als geborener HinterbĂ€nkler im Bundestag möglichst wenig Schaden anrichten kann. Der personalstarke Bundestag verkraftet den einen oder anderen Versager schon irgendwie.

(23.03.2013)

 

 

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