Hans-Heinrich Dieter

Betrunken?  (04.08.2012)

 

Wolfgang Kubicki war am Morgen nach der Wahl in Schleswig Holstein zu betrunken, um den üblichen Termin beim FDP-Präsidium in Berlin wahrzunehmen. Das war schlecht aber nicht überraschend.

Kubicki ist sonst immer gut für Überraschungen, wenn er glaubt, dass es für sein Ego oder für seine Karriere gut sein könnte. Das Wohl der Bundes-FDP hat er dabei nur vordergründig und vermeintlich im Auge. Er war halt auch lange nicht in den Medien. Und da Kubicki zu uninteressant und zu unbedeutend für die traditionellen Sommerinterviews der öffentlich rechtlichen Anstalten ist, muss er sich halt selbst um Publicity kümmern. Positiv oder negativ, egal, Hauptsache in den Medien.

Das Perfide an Kubicki ist, dass er wiederholt versucht, die FDP-Parteichefs niederzumachen, es aber dann doch nicht so richtig gewesen sein will. Ist das nun Kalkül oder ist Kubicki einfach wieder nur betrunken gewesen? Vielleicht kommt auch beides zusammen.

In einem Interview mit dem STERN macht Kubicki darüber hinaus Vorschläge für einen neuen Parteivorsitzenden der FDP nach einer möglicherweise verlorenen Landtagswahl in Niedersachsen und er droht damit, dass er ggf. für den Bundestag kandidieren werde und sich dann auch um einflussreichere Posten in Präsidium und Vorstand der FDP bemühen werde. Und der Parteichef schweigt dazu, anstatt diesen irrlichternden Egomanen in die Schranken zu weisen.

Damit nicht genug, Kubicki schlägt dann auch noch ungebeten und zur Unzeit für die Zukunft eine Koalition mit den natürlichen politischen Feinden der FDP, SPD und Grünen vor. Da fragt man sich, welches liberale Grundverständnis den quirligen Selbstverwirklicher aus dem Norden treibt. Er sollte doch wissen, dass mit der SPD und mit den Grünen ordnungspolitische Vorstellungen auf der Grundlage der freien Marktwirtschaft nicht zu realisieren sind. Und einen Freundschaftsdienst für die wahlkämpfenden FDP-Freunde aus Niedersachsen kann er auch nicht im Auge gehabt haben, deswegen verbittet sich der Fraktionsvorsitzende in Hannover denn auch diese Intervention des "Pyromanen" Kubicki. Das war wenigstens eine kritische Stimme und Lindner hält sich gerne taktisch zurück, wenn sein Freund Kubicki sich äußert.

Sowohl die von Kubicki propagierte „neue politische Ausrichtung“ seiner Partei wie auch seine Ambitionen in Richtung Bundespolitik stimmen sehr nachdenklich. Wenn unseriöse Typen wie Kubicki in der Bundespolitik mitmischen, wird es Zeit, eine neue, wirklich liberale Partei in Deutschland zu gründen, denn für wirklich liberale Wähler wird es dann immer schwieriger eine "neu ausgerichtete" FDP zu wählen.

 

 

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