Hans-Heinrich Dieter

Ein trauriger Tag für die Bundeswehr   (25.02.2018)

 

Im Zusammenhang mit der Entscheidung, Frau von der Leyen Verteidigungsministerin werden zu lassen, habe ich im Dezember 2013 geschrieben: „Kanzlerin Merkel hatte bisher keine gute Hand mit der Besetzung des Verteidigungsressorts. In ihrer ersten Großen Koalition hat sie die Bundeswehr mit dem unfähigen Minister Jung belastet, weil Hessen im Kabinett vertreten sein sollte. Nachdem der wenig begabte Jung für das Verteidigungsministerium nicht mehr tragbar war, hat sie der Bundeswehr den zur Unverschämtheit neigenden Luftikus zu Guttenberg zugemutet, der nassforsch und übereilt die Allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt und eine unausgegorene Reform vom Zaun gebrochen hat. Als zu Guttenberg nicht mehr zu halten war, musste die "Büroklammer" de Maizière ins Verteidigungsgeschirr und hat bei der Neuausrichtung der Bundeswehr und bei Rüstungsprojekten so unglücklich und ungeschickt agiert, dass die Kanzlerin ihm gehörig die Meinung gesagt haben soll und wohl zu der Auffassung gelangt ist, dass sich de Maizière für herausgehobenere Aufgaben nicht mehr anbietet. Darüber hinaus hat de Maizière gegenüber den Soldaten der Bundeswehr so unsäglich kommuniziert, dass er viel Vertrauen der Truppe verspielt hat. De Maizière hat sich noch nicht öffentlich geäußert. Er wird aber wohl nicht so verfroren sein wie zu Guttenberg und feststellen wollen, dass er Frau von der Leyen ein "bestelltes Haus" übergibt.“ Und weiter:

„Die ehemalige Familien- und Arbeitsministerin von der Leyen ist im Politikgeschäft auf Bundesebene sehr erfahren und mit allen Wassern gewaschen, leistungsfähig, ehrgeizig, diszipliniert sowie kommunikativ und wird sich auch im internationalen Rahmen positiv einbringen können. Sie bringt sicherlich gute Grundfähigkeiten für die Leitung des schwierigen Verteidigungsressorts mit. … Für die Bundeswehr und die Staatsbürger in Uniform muss man Frau von der Leyen Erfolg wünschen!“

Ich habe mich damals gefreut und bin heute umso mehr enttäuscht, dass vdL im Amt bleiben soll, denn die eiskalte und offensichtlich menschenführungs-unfähige „Ankündigungsministerin“ war erfolglos wie ihre drei Vorgänger, denn sie hat zwar Trendwenden angekündigt, aber nicht zur positiven Wirkung gebracht, und sie hat durch völlig falsche Prioritätensetzungen die Streitkräfte im Hinblick auf Einsatzfähigkeit nicht vorangebracht, sondern in ihrer Amtszeit die Einsatzfähigkeit weiter sinken lassen. Sie hat darüber hinaus durch höchst ungerechtfertigte Pauschalverurteilungen die Truppe diffamiert und das Vertrauen der Staatsbürger in Uniform zur politischen Leitung und zu Teilen der militärischen Führung nachhaltig gestört. Diese Ministerin ist für die kommende Legislaturperiode nur sehr schwer erträglich. Und es wird deutlich, dass die amtierende Kanzlerin Merkel in Sachen Bundeswehr eine beliebige aber übertreibende „Populistin“ ist, denn sie bringt der Bundeswehr mit dieser Personalentscheidung weit weniger als das „freundliche Desinteresse“ der Mehrheit der deutschen Bevölkerung entgegen. Die Politikerverdrossenheit steigt!

Dies ist ein trauriger Tag für die Bundeswehr und alle, die ihr nahestehen!

(25.02.2018)

 

Bei Interesse lesen Sie auch:

http://www.hansheinrichdieter.de/html/verteidigungsministerin-von-de.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/bueroklammer.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/frischforschfroehlich.html

www.hansheinrichdieter.de/html/fraugenug.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/erfolgloseverteidigungsministe.html

 

 

nach oben

 

zurück zur Seite Klare Worte