Hans-Heinrich Dieter

Gleichberechtigung   (25.11.2014)

 

Im Juli wollte Erdogans damaliger Vizepremier und Regierungssprecher Bülent Arinc, den türkischen Frauen das Lachen in der Öffentlichkeit verbieten. Er meinte, dass Frauen in der Öffentlichkeit nicht laut lachen oder ihre Attraktivität zur Schau stellen sollten, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Arinc ist ehrlich und zeigt offen, wes Geistes Kind er ist.

Nun hat der muslimische Präsident der Türkei Erdogan eine Gleichberechtigung von Mann und Frau abgelehnt, weil sie "gegen die Natur" sei. Er findet Beispiele für die aus seiner und islamischer Sicht nicht mögliche Gleichstellung der Geschlechter im Arbeitsleben. Zudem habe der Islam für die Frau die Rolle der Mutter vorgesehen. Nach Erdogan soll jede Frau mindestens drei Kinder haben.

Der "natürlich" dominierende Mann versteht seine Rolle offenbar teilweise falsch und deswegen kommt es in der Türkei in zunehmendem Maße zu Gewalt gegenüber Ehefrauen. Einer Umfrage der Universität Kirikkale von 2013 zufolge finden 62 Prozent türkischer Männer Gewalt gegen Ehefrauen völlig normal, sinnvoll und praktisch. Davon hielten 28 Prozent der Befragten Gewalt gegen Ehefrauen für unerlässlich: Das müsse eben geschehen, um sie zu disziplinieren. 34 Prozent gaben sich gemäßigter und hielten Gewalt gegen Ehefrauen nur "gelegentlich" für "notwendig". Die zunehmende Gewalt gegen Frauen in der Türkei verurteilt Erdogan, Allah sei Dank!

In Deutschland ist die Würde des Menschen unantastbar und es gilt die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Deswegen kann der Islam nicht zu Deutschland gehören. Jeder säkulare Muslim und jede Muslima, die nach unseren freiheitlichen und rechtsstaatlichen Vorstellungen mit uns zusammenleben möchte, sind allerdings bei uns als Mitbürger immer willkommen.

(25.11.2014)

Lesen Sie auch: http://www.hansheinrichdieter.de/html/hurra.html

 

 

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