Hans-Heinrich Dieter

Grünhelme   (08.07.2013)

 

Am 15. Mai 2013 wurden in Syrien drei deutsche "Grünhelme" entführt. Sechs Wochen versucht Ober-Grünhelm Rupert Neudeck offenbar auf eigene Faust und mit Bordmitteln, seine Mitarbeiter zu finden und deren Befreiung zu erwirken, ohne Erfolg.

Erst nach sechs vollen Wochen appelliert Neudeck auf der Homepage der Organisation an das Auswärtige Amt, an Kanzlerin Merkel sowie UN- und EU-Organe, alles zu unternehmen, um die Entführten zu befreien. Das wirkt alles sehr wenig professionell.

Bereits am 05.07.2013 ist es dem Auswärtigen Amt gelungen, zwei der drei Entführten frei zu bekommen. Sie sind inzwischen unversehrt und wohlbehalten in Deutschland. Von dem dritten Grünhelm - ein 72-jähriger Ingenieur, der erst wenige Tage vor der Entführung in der Region eingetroffen war - fehlt allerdings noch jede Spur.

Die Hilfsorganisation Grünhelme e.V. engagiert sich weltweit in Krisenregionen beim Wiederaufbau zerstörter Einrichtungen. Das Engagement der Helfer verdient Respekt und Anerkennung. Deswegen sollte man erwarten, dass sie verantwortungsvoller geführt werden als in diesem Fall deutlich wird. Die NGOs sind gerne unabhängig und eigenständig. Das darf aber nicht zum Ergebnis haben, dass Mitarbeiter in Not aufgrund der unzureichenden eigenen Rettungskapazitäten übermäßig lange ihrem Schicksal überlassen bleiben. Und vielleicht hätte der noch fehlende Helfer bei früherem professionellem Einsatz schon gerettet werden können.

(08.07.2013)

 

 

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