Hans-Heinrich Dieter

Mitleiderregend   (17.06.2013)

 

Die SPD und ihr Kanzlerkandidat können einem wirklich leid tun. Beim Parteikonvent am Wochenende trat nun die Ehefrau Steinbrück erstmalig auf und hat zur Freude jeglicher Medien einmal „Klartext“ geredet und der Nation mit einfachen und eindringlichen Worten  aufgezeigt, wie schwer es der Peer mit der Kanzlerkandidatur und mit dem Wahlkampf hat. Keiner mag den Peer so richtig und alle, auch die Medien hacken auf ihm herum. Nichts kann er der SPD und der Öffentlichkeit recht machen etc., etc., etc.

Da ist der Peer zu Tränen gerührt. Er kann Moderatorenfragen vor Rührung nicht beantworten und die Nation, zunächst einmal vertreten durch die Medien, ist auch gerührt, und hat tief empfundenes Mitleid mit dem „Problem-Peer“.

Wenn das erste Mitleid sich gelegt hat, werden die Wähler nachdenklich werden. Können wir eine große Volkspartei in sehr schwieriger Zeit für eine Legislaturperiode an die Macht wählen, die in einem mitleiderregenden Zustand ist und einen Parteivorsitzenden hat, dem keiner Kanzler zutraut, sowie einen gleichermaßen mitleiderregenden Kanzlerkandidaten, der relativ leicht zu Tränen zu rühren ist?

Man stelle sich fiktiv vor, ein Kanzler Steinbrück muss an der Lösung der europäischen Krisen-Serien mitwirken und dabei auch unter starkem Stress und immensem Druck unserer europäischen Freunde auf einer Gipfelserie deutsche Interessen vertreten. Das ist die Gemengelage in der die fiktive Kanzler-Gattin  Steinbrück öffentlich auftritt und der Nation mitteilt, wie unfair die Opposition wieder mit ihrem Peer umgeht, wie schlimm der Druck der Franzosen und Briten wieder sei, nicht zu reden von den Anwürfen von Jean Claude Juncker, und immer diese Hitler und SS-Vergleiche in den Süd- und osteuropäischen Staaten. Der Peer sei sehr deprimiert!

Dann doch lieber eine coole Kanzlerin, die auch ihre Partei im Griff hat!  

 

 

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